Interview Room84

Interview Room84

Am Mittwoch dieser Woche präsentierten wir Euch unseren Podcast Nummer 32. Mit diesem herrlichen Meisterwerk führte uns Tagträumer² offiziell musikalisch in den Frühling. Nun wollen wir mal noch etwas mehr über den symphatischen DJ mit dem verträumten Namen erfahren. So ist er uns Rede und Antwort gestanden…

Stell dich kurz vor..

Hallo liebes Room84 Team.

Unter meinem Pseudonym Tagträumer² bin ich schon seit einigen Jahren unterwegs.
Meine zweite Heimat Berlin dient mir als kreatives Nest indem viele Produktionen entstehen und von dem ich auch mein Label BlackFoxMusic betreibe.

Wie kamst du zur Musik? – Wann hat es dich gepackt?
Mit 6 Jahren fing ich an der Musikschule an mich an verschiedenen Instrumenten zu probieren.
Bei Klavier und E Gitarre blieb ich dann hängen aber zum Techno kam ich erst mit 14 Jahren.
Davor hörte ich oft Phil Collins / Jazz oder Sting – also überhaupt nicht die Charts, die meine Freunde rauf und runterleierten.
Doch als ich mit einem der ersten Diskobesuche den warmen, drückenden Bass von elektronischer Musik im Bauch fühlte war es um mich geschehen.
Hinzu kam noch, dass mir die Musik so unglaublich neu vorkam.
Ständig entwickelten sich Stilrichtungen, neue Klänge kamen hinzu und alles war so frisch wie nie zuvor.
Ich hatte das Gefühl direkt an der Musikentwicklung Teil zu haben und beschloss dann auch selber durch das Djing aktiv zu werden.

Was bedeutet für dich elektronische Musik?
Eigentlich immer noch das – wie ich sie kennen und lieben gelernt habe.
Sie erfindet sich ständig neu.
Es gibt kaum ein Jahr in dem nicht ein neuer Stil entsteht oder alte Stilrichtungen neu aufgelegt werden.
Dadurch das sich die Technik immer weiter verbessert – ist es auch möglich immer neue Klänge zu erzeugen.
Genau das hatte mich bei anderen Genres immer gestört.
Man war sehr eingebunden mit den normalen Bandinstrumenten Bass / Gitarre / Schalgzeug.
Es konnten auch mehrere Instrumente dazu gepackt werden und durch einen Sänger wurde das Ganze aufgewertet – aber die Grenze im Klang war schnell erreicht.
Bei elektronischer Musik sind diese noch nicht ausgeschöpft und das ist es warum immer neue Leute die Musik lieben.
Ebenfalls weil sie zum größten Teil für den Dancefloor gemacht ist und dir unterschwellig sagt: “Tanze” !

Was geht dir durch den Kopf wenn du deinen Track “Capisce” hörst?
Ein Mädel, dass sich blöd angemacht fühlt und mit ihrer rotzfrechen Art dem Typen klar macht, dass er mit seinen Sprüchen nicht bei ihr landen wird.
Aber noch viel mehr an die Erinnerungen, welche die erste Tagträumer² Veröffentlichung mit sich brachte.
Es ging alles so schnell – das Label BlackFoxMusic verkaufte damals viele Einheiten der Single und mit dem Erfolg kamen auch viele Remixaufträge und einige Bookings.
Selbst in den USA lief die Single rauf und runter und der krönende Abschluss war wohl de Auftritt in der Minna Street Gallery in San Francisco.
Viele der Gäste erkannten Capisce nach den ersten Sekunden wieder und feierten dazu sehr exsessiv.
Das wa rein starkes, neues Gefühl und von diesem Moment machte ich aus dem Hobby meinen Beruf.

Du kamst ja auch schon etwas rum mit deiner Musik, wo spielst du am liebsten?
ich liebe die Intimität von kleinen Clubs aber auch die sommerlichen Festivals.
Interessant sind aber immer Auftritte in fernen Ländern wie zum Beispiel in China oder Südkorea.
Vor zwei Jahren spielte ich das erste mal in einem kleinen Club in Seoul.
In der Hauptstadt waren vor einiger Zeit große Trancepartys angesagt – doch in den letzten Jahren gibt es viele kleine Clubs die mit guter House und Technomusik ihre Leute anlocken.
Ich wusste nicht was mich dort erwartet doch die Party wurde ei Triumpf und aus angesetzten zwei Stunden Spielzeit wurde eine lange Nacht bis in den Morgen.
Vielleicht sind das genau diese Auftritte .- die am reizvollsten sind.
Man stöbert im Plattenkoffer – weiß nicht richtig was man spielen soll – da man die Szene vo Ort nicht kennt und hat ein leicht mulmiges Gefühl.
Wenn dann widerum alles gut geht und man den Club schweißgedet verlässt – erinnert man sich gern an diese Momente.
Auf der anderen Seite freut man sich wenn man die Anfrage bekommt auf einem Festival zu spielen auf dem man schon immer auflegen wollte.
Letztes Jahr kam diese Anfrag vom Kazantip.
Ich hatte schon einige wilde Geschichten von diesem einmonatigem Festival gehört.
Einen kleinen Eindruck – könnt ihr hier gewinnen:

Was bedeutet dir Berlin?
Berlin war für mich schon immer die große Stadt wo an jeder Ecke etwas los ist.
Mit 16 sind wir schon aus unserer brandenburgischen Kleinstadt in die Hauptstadt gepilgert um Platten zu kaufen oder auf einer von den vielen Partys zu feiern.
Von vielen von uns stand fest, dass wir in der Stadt leben wollten – spätestens zum Studium oder während der Lehre.
Heute ist Berlin zu meiner zweiten Heimat geworden und eigentlich hat sich an dem Charme nichts verändert und die Partys sind immer noch zahlreich.
Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass ich auch mal die Ruhe brauche, die mir die brandenburgische Kleinstadt einst bot.
Also bin ich im Sommer auch oft auf dem Lande.

Was können wir dieses Jahr von dir noch erwarten?
Die neue Ep “L Kubic & Tagträumer²” steht gerade in den Startlöchern und wird Ende des Monats auf Vinyl erscheinen. Dazu gibt es einen sehr darken Remix von Swayzak.
Im Frühsommer erscheint dann eine Single auf einem neuen Deephouselabel und einige andere Veröffentlichungen werden folgen.
Dieses Jahr freue ich mich besonders auf die ersten Auftritte in Südamerika sowie Israel und dem zweiten Asienbesuch.
Allerdings wird es dieses Jahr auch einige Pausen geben, denn dastouren bietet kaum Zeit um im Studio an nuen Ideen zu arbeiten.

Wann dürfen wir dich in der Schweiz begrüssen?
Die letzten Auftritte in der Schweiz liegen nur ein paar Wochen zurück.
In Bern ging es gannz gut zur Sache und im neuen Club raumD in Basel war ich vor allem von den Visuals begeistert – da hier sehr viel Wert auf Videokunst gelegt wird.
Ich hoffe demnächst in Zürich zuspielen – doch einen genauen Termin gibt es leider noch nicht.

Deine Meinung zu ROOM84?
Auf Room84 bin ich letztendlich durch unsere Labelkünster “The Sexinvaders” gekommen.
Ich finde das Konzept mit den Videointerviews sehr gelungen. Vor allem die Künstler direkt hinter der Bühne vor oder nach ihren Auftritten zu interviewen und sie vielleicht noch bei ihrem Auftritt zu begleiten – lässt einen ganz nah dabei sein.
Außerdem sind die Beiträge in sehr guter Qualität gefilmt und mit guten Visuals bestückt. Vielleicht sehen wir uns in Zürich bald auch zu einem Videointerview – bis dahin wünsch ich den Machern von Room84 alles gute und den Usern viel Spass mit meinem Podcast.

Vielen Dank

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